Miteinander spielen, lachen, toben, sich kennenlernen und Gottesdienst feiern – das ist Kinderfreizeit. Die 11. des Bezirkes Berlin-Brandenburg Nord fand vom 7. bis 9. September am Werbellinsee statt.
Nachdem jedes der 113 Kinder sein Bett bezogen und die Freunde aus dem letzten Jahr begrüßt hat, erscheinen alle in ihren hellblauen T-Shirts mit dem aufgedruckten Motto „Treue zu Christus“ auf dem Vorplatz. Und dann geht es los. Mit Gebet des Bezirksvorstehers Thomas Härm und gemeinsamer Hymne „Lasst uns miteinander singen, spielen, loben den Herrn“ ist die 11. Kinderfreizeit in der Europäischen Jugendbegegnungsstätte am Freitag, dem 7. September 2018 eröffnet.
Eine Mini-Nachtwanderung führt zum Strand des Werbellinsees. Die Herausforderung, mit 164 Teilnehmern einen Anker als Symbol der Treue zu Christus darzustellen, hat den Verantwortlichen sogar schlaflose Nächte bereitet. In mit Sand gefüllten Trinkbechern stecken Knicklichter, welche die Form des Ankers vorgeben. So entsteht ein Foto, das jeder zum Abschluss am Sonntag als Erinnerung mit nach Hause nehmen kann.
Am Samstagvormittag hat traditionell ein Fußballturnier oberste Priorität. Auch hier gibt es viele Volltreffer, die entsprechend geehrt werden. Alternativ dazu werden unter Anleitung nicht nur echte Segelboote gebaut, sondern auch Kulissen für das geplante Singspiel angefertigt. In diesem Jahr wird die „Schöpfungsgeschichte“ improvisiert. Mit relativ geringem Aufwand und Kosten entstehen z.B. Kostüme aus grünen Mülltüten, zugeschnitten für unsere Blumenkinder. Der absolute Renner ist das „Hüte basteln“. Spontan werden Blätter und Eicheln gesammelt und auf die grünen Hüte für die Baumdarsteller geklebt. Gottes Schöpfung der Tierwelt präsentiert sich in Zebra, Spinnen, Walfischen und Haien.
Am Nachmittag treffen junge Familien und Kinder, die nicht übernachten, zum Kinderfest ein.
Neben äußerst kreativen Bastelständen kann auf einer Hüpfburg getobt, der Mut an einem Kletterturm unter Beweis gestellt oder ein Rettungswagen der Charité besichtigt werden. Leckere Zehdenicker Waffeln und selbstgebackener Kuchen sowie Prenzelberger Zuckerwatte versüßen das Kinderfest. Große Kinder erleben einen Kriminalpolizisten zum Thema Gewaltprävention mit echten Tatwerkzeugen und dürfen eine Brille aufsetzen, die sie in das Blickfeld eines Drogenabhängigen versetzen.
Dann heißt es in kürzester Probenzeit Rollen und Kostüme zu verteilen und das Singspiel am kommenden Tag zu inszenieren. Bekannte Lieder umrahmen einen umgangssprachlichen und kindgerechten Schöpfungsbericht.
Am Sonntagmorgen müssen wieder Koffer gepackt und die Zimmer geräumt werden. Der Gottesdienst beginnt darum erst um 10.30 Uhr. Ein Novum ist der gebastelte und liebevoll gestaltete Altarschmuck zum Thema Schöpfung. Die Schöpfung zu achten und zu bewahren wird auf Grundlage des Textwortes aus dem 1.Mose 1, 28: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.“ den Kindern durch den Dienstleiter, Bezirksältesten Härm, nahe gebracht. Lebendig schildert Bezirksevangelist Jens Schernath seine Arbeitsstelle im Wald. Leider findet er dort auch viel Müll. Die Kinder erfahren von der Verantwortung für die Schöpfung auch für die nächsten Generationen.
Als Höhepunkt jeder Kinderfreizeit gibt es eine Abschlussveranstaltung für die Eltern, die ihre Kinder abholen. Zum „Ohrwurm“ wird das Lied aus dem improvisierten Singspiel „Voll-Voll-Volltreffer“, in dem es heißt: „ja ein Volltreffer Gottes bist du, wunderbar bist du gemacht mit deinen schönen Augen, freu dich, dass du sehen kannst, das war Gottes Idee…“. Der musikalische Beitrag geht wohl so schnell keinem aus dem Kopf. Die Begeisterung der Kinder, die ein buntgeschmücktes Bühnenbild zaubern, überträgt sich auf die Zuschauer im Kinosaal des EJB und es wird „Zugabe“ gefordert. Letztendlich darf das überaus beliebte „Laudato si“ nicht fehlen und – die Vorfreude auf die nächste Kinderfreizeit.
